Der Prosecco fließt, der Kronkorken ploppt, der Spritz spritzelt – denn: der Sommer ist endlich da! Was liegt also näher, als die Eiswürfel mal ordentlich knistern zu lassen und sich das genauer anzuschauen: die Ekstase, das Saufen, die Flucht, den Exzess und letztendlich: die Sucht. Denn nicht nur die Literat:innen (und der Literaturbetrieb) haben ein, sagen wir mal, interessantes Verhältnis zum Rausch und den Drogen. Vielleicht noch mehr als beim Rest der Gesellschaft gehört die Bewusstseinserweiterung oder -betäubung durch Substanzen zu einem kreativen Leben scheinbar dazu. Der Mythos des abhängigen und deswegen genialen Schriftstellers hält sich hartnäckig. Ohne Drogen also schlechte Kunst? Wir glauben, eher nicht, und schauen uns jenseits von Romantisierung und Verurteilung an, wie das zusammenhängt: das Sich-Berauschen und das Schreiben.
Dass Sucht sich nicht nur auf chemische Substanzen beziehen lässt, schildert Martina Hefter in “Hey guten Morgen, wie geht es dir?” (Klett Cotta 2024). Ein Roman über Flucht in digitale Räume und die (Sehn)sucht nach der Befriedigung von unstillbaren Bedürfnissen.
Paul-Philipp Hanske erforscht in “Ekstasen der Gegenwart” (Matthes & Seitz 2023) (gemeinsam mit Benedikt Sarreiter), dass das Bedürfnis nach Entgrenzung und Ekstase so alt ist wie die Menschheit selbst, und nimmt uns mit auf einen wilden Trip von Ayahuasca-Sessions bis zur Yogastunde.
In Nina Bußmanns “Dickicht” (Suhrkamp 2020) ziehen wir mit drei Menschen durch die Großstadt. Sie taumeln und schwanken durch prekäre Lebensbedingungen. Gleichzeitig auf der Suche nach Halt und Stabilität sowie Rausch und Freiheit.
Und es wäre kein Minifestival ohne betörende Musik: Zora singt für uns und bringt ihre Gitarre mit. Wir freuen uns auf euch und moderaten Exzess, die Apfelschorle wird in Strömen fließen!
17.30 Uhr: Einlass
18.00 Uhr: Lesung & Gespräch Martina Hefter (“Hey guten Morgen, wie geht es dir?”)
19.00 Uhr: Konzert Zora
20.00 Uhr: Lesung & Gespräch Nina Bußmann (“Dickicht”) und Paul-Philipp Hanske (“Ekstasen der Gegenwart”)
Eintritt frei!
Veranstaltungsort: Garten der Panke Culture, Hof V, Gerichtstraße 23, 13347 Berlin
Die Veranstaltung wird gefördert durch die Projektförderung Literatur der Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt. Vielen Dank hierfür!
“My body, my choice”; völlig klar. Der Paragraf 219a wurde 2022 in Deutschland nach langen Debatten und Diskussionen endlich abgeschafft. Das Recht auf Abtreibung scheint - trotz der merkwürdigen juristischen Knstruktion rund um den Pragraphen 218 - selbstverständlich und fest verankert. Zugleich ist in einigen Staaten der USA das Recht auf Schwangerschaftsabbruch faktisch nicht mehr vorhanden, und auch in Europa sind Frauen mit großen rechtlichen und gesellschaftlichen Hürden konfrontiert.
Das Recht auf körperliche Selbstbestimmung in der Schwangerschaft ist also nicht so fix, wie es uns scheint, oder? Und ganz abgesehen von der politischen Dimension: Warum fällt es uns eigentlich so verdammt schwer, über Schwangerschaftsabbrüche zu reden? Selten haben wir so lange über den Titel einer Veranstaltung nachgedacht. Warum fehlen uns hier die Worte?
Mit Jeanne Diesteldorf und Verena Keßler wollen wir uns auf die Suche nach Antworten begeben und dabei generell erforschen, wie wir übers Kinder kriegen beziehungsweise keine Kinder kriegen denken und schreiben können.
Jeanne Diesteldorf hat in “(K)eine Mutter. Abtreibung - Zwölf Frauen erzählen ihre Geschichte” mit einer Vielzahl von Frauen über ihre Entscheidung zur Abtreibung gesprochen. In “Eva” schreibt Verena Keßler über vier Frauen, die jeweils ganz individuelle Entscheidungen für oder gegen Kinder treffen.
Kommt also in die Panke, lauscht den beiden Autorinnen und diskutiert mit! Nebenbei läuten wir den Sommer ein und genießen sprudelnde Kaltgetränke mit Euch.
Eintritt frei!
Die Veranstaltung wird gefördert durch die Projektförderung Literatur der Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt. Vielen Dank hierfür!
In den Zügen, auf der Straße, in den Hauseingängen; unter Brücken, auf den Bänken, vor den Einkaufsläden – wohnen Menschen.
Nicht nur in Berlin entwickelt sich die Debatte um bezahlbaren Wohnraum zu einem der dominierenden sozialen Themen. Und dadurch, dass die Angst um das Dach über dem Kopf nun auch die Mittelschicht zunehmend beschäftigt, lassen sie sich nicht mehr so einfach ausblenden; diejenigen, die offensichtlich kein Zuhause haben, die Obdachlosen.
In Albrecht Selges Roman »Fliegen« reist die Protagonistin kreisförmig durch die Republik und steigt von einem ICE in den nächsten, ohne je anzukommen. Völlige Freiheit oder völlige Einsamkeit?
In ihrem Essay »Unbehaust« schreibt Elke Brüns über die Figur des Vagabunden in Literatur- und Kulturgeschichte und geht dabei unserem eigenen Unbehagen vor dem/der vermeintlichen Außenseiter:in auf die Spur.
Mit beiden sprechen wir darüber, wie man über die gesellschaftliche Ungerechtigkeit von Wohnungs- und Obdachlosigkeit schreiben kann, ohne selbst auf der Straße zu leben. Dabei wollen wir dieses Jahr mehr denn je darüber nachdenken, wem wir eine Bühne geben, wer wessen Geschichte erzählt und wer eigentlich über wen spricht. Nicht nur denken, sondern ÜBERdenken, also. Aber keine Sorge, träumend aus dem (imaginären) Fenster in die Wolken starren ist auch erlaubt!
Vor Ort im Mastul.
Eintritt frei!
Die Veranstaltung wird gefördert durch die Projektförderung Literatur der Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt. Vielen Dank hierfür!
“Work Work Work Work Work” singt Rihanna und alle machen mit. Arbeit ist schon lange nicht mehr nur schnödes Mittel zum Zweck, also ein einfaches Tauschgeschäft von Arbeitskraft gegen Geld zum sichern des Lebensunterhalts. Arbeit ist in jedem Sinne identitätsstiftend und nimmt für die meisten Menschen einen enorm hohen Stellenwert ein. Der Arbeit viel zu opfern scheint (oder schien) selbstverständlich. Doch in den letzten Jahren machen viele junge Menschen nicht mehr mit. Mehr Life als Work und reich werden bringt eh nichts mehr, wenn die Welt vor die Hunde geht. Knirscht es da etwa im System?
Womit verbringen wir den Großteil unserer Zeit, und wer verdient dabei wie viel? Welche Arbeit ist systemrelevant, lieber Beruf oder Berufung oder auf jeden Fall beides? Und gibt es denn den/die “Arbeiter:in” eigentlich noch? Fragen über Fragen, denen Magdalena Schrefel und Barbara Prainsack in Ihren Büchern nachgehen.
In “Brauchbare Menschen” erforscht Magdalena Schrefel die Abgründe und Absurditäten der modernen Arbeitswelt. Sie erzählt von Sexarbeiterinnen und Schlachtergehilfen, vom Wohnung-Ausräumen und in der Schlange stehen. Und um die Literatur und was das eigentlich für eine Arbeit ist, geht es auch noch. Barbara Prainsack fängt in “Wofür wir arbeiten” dagegen ganz von vorne an. Was ist eigentlich Arbeit und wie können und wollen wir in Zukunft arbeiten, ohne daran zu zerbrechen?
Viele Fragen, auf die wir sicher nur wenige Antworten finden. Probiert wird's trotzdem! Kommt zum gemeinschaftlichen Feierabend ins Mastul. Diskussion wie immer heiß, Getränke wie immer kalt, wir freuen uns auf euch!
Vor Ort im Mastul und im weltweiten Livestream auf Youtube!
Eintritt frei!
Die Veranstaltung wird gefördert durch die Spartenoffene Förderung der Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt. Vielen Dank hierfür!
Es knackt und knirscht, bröckelt und brodelt, zittert und zerfällt. Die Welt, wie wir sie kennen, schien in letzter Zeit vor allem eins zu sein: Kurz vor dem Zusammenbruch.
Die Wälder brennen, Küsten werden weggespült, Felder vertrocknen. Die Klimakrise ist in vollem Gange, was also tun?
Kira Vinke, Leiterin des Zentrums für Klima und Außenpolitik der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik und Wissenschaftlerin am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung, schreibt in »Sturmnomaden« davon, wie immer mehr Lebensräume eben genau dies nicht mehr sind: Räume, zum Leben. In einer Mischung aus faktenbasierter Analyse und persönlichen Geschichten erforscht sie durch die Klimakrise bedingte Flucht und Migration und wie sich unsere Gesellschaft dadurch verändert.
In Leona Stahlmanns Roman »Diese ganzen belanglosen Wunder« folgen wir dem Jungen Zeno, der in einer einsamen, apokalyptischen Welt eine ungeahnte Gemeinschaft findet. Und vielleicht sogar so etwas wie Hoffnung?
Mit Kira Vinke und Leona Stahlmann wollen wir der Frage nachgehen, wie eine Welt »nach« der Klimakrise aussehen kann. Wie können wir die Klimakrise erzählen, ohne zu verstummen?
Vor Ort im Mastul und im weltweiten Livestream auf Youtube!
Eintritt frei!
Die Veranstaltung wird gefördert durch die Spartenoffene Förderung der Senatsverwaltung für Kultur und Europa. Vielen Dank hierfür!
Solidarität und Bildung? Dass das aktuelle System Kinder in Verlierer*innen und Gewinner*innen einteilt, ist mit der Pandemie einmal mehr deutlich geworden. Wirklich etwas geändert hat sich in den letzten zwei Jahren nicht - umso wichtiger darüber zu schreiben und zu sprechen!
In „Ein Spiegel für mein Gegenüber“ ist die Protagonist Huzur mit lebensverändernden Entscheidungen konfrontiert: nimmt sie den Kampf mit dem starren Schulsystem auf oder bricht sie ihr Referendariat ab? Kann sie allein die Verantwortung für ein geflüchtetes syrisches Mädchen übernehmen? Die Berliner Autorin und Lehrerin Nadire Biskin zeigt in ihrem Roman, wie unterschiedlich Lebenswelten in der gleichen Stadt aussehen können.
Lorenz Maroldt, Chefredakteur beim Tagesspiegel, blickt in „Klassenkampf: Was die Bildungspolitik aus Berlins Schuldesaster lernen kann“ gemeinsam mit seiner Kollegin Susanne Vieth-Entus, Redakteurin für Bildungsfragen im Tagesspiegel, auf die letzten Jahrzehnte der Bemühungen und des Scheiterns im Berliner Bildungssystem zurück. Das Sachbuch zeigt die teils absurden Zustände an Schulen und Versäumnisse der Politik auf und bietet gerade dadurch eine Diskussionsgrundlage für künftige Verbesserungen.
Vor Ort im Mastul und im weltweiten Livestream auf Facebook und Youtube.
Eintritt frei!
Die Veranstaltung wird gefördert durch die Spartenoffene Förderung der Senatsverwaltung für Kultur und Europa. Vielen Dank hierfür!
SOLIDARITÄT – Ein großer, toller, weltumfassender, extrem überstrapazierter Begriff, der eigentlich nur eine Selbstverständlichkeit beschreibt. Zusammenzuhalten, füreinander da zu sein, einzustehen. Menschen sind in vielen Lebenslagen auf Solidarität angewiesen, ganz
besonders auf der Flucht. Die Notwendigkeit der Flucht ist ein oft traumatisches Thema, das mitnichten immer so sichtbar war oder ist wie heute.
Andreas Kossert nähert sich in »Flucht – Eine Menschheitsgeschichte« aus einer historischen Perspektive Flucht und Vertreibung im 21. Jahrhundert. Dabei erzählt er die individuellen Geschichten von Geflüchteten und gibt diesen somit eine wichtige Stimme.
In »Die Sommer« von Ronya Othmann erzählt die Protagonistin Leyla von den allsommerlichen Besuchen in den Schulferien bei ihren Großeltern in einem kurdischen Dorf in Nordsyrien. Doch dann bricht in Syrien der Krieg aus, Leyla sieht das von Assad vernichtete Aleppo, die Ermordung der Jesiden durch den IS. Und ihre Familie ist erneut Flucht und Vertreibung ausgesetzt.
Lasst uns über Flucht und Vertreibung sprechen und gemeinsam an dem utopischen Anspruch von grenzenloser Solidarität aller mit allen scheitern.
Vor Ort im Mastul und im weltweiten Livestream auf Facebook und Youtube.
Voranmeldung unter mastul.de, um die Veranstaltung in Präsenz zu besuchen. Eintritt frei!
Die Veranstaltung wird gefördert durch die Spartenoffene Förderung der Senatsverwaltung für Kultur und Europa. Vielen Dank hierfür!
Covid | 2G+
Um die Veranstaltung besuchen zu können benötigt ihr einen Nachweis über die vollständige Impfung (2x) oder Genesung mit einem Tagesaktuellen Test.
Menschen mit drei Impfungen (geboostert) erhalten Eintritt ohne Test.
Die Blätter färben sich rot, Nieselregen und Herbstdepression, mit in den Taschen zur Faust geballten Händen ziehen wir durchs nasskalte Berlin. Wut, Hass und Gewalt überall, scheint es manchmal.
Lasst uns drüber reden! Über Gewalt in verschiedenen Formen – sprachlicher, struktureller, konkreter.
Und vor allem, über das Tabu, darüber zu sprechen und zu schreiben. Die Feel-Good-Lesereihe Nr. 1 nochnichtmehrdazwischen findet sich also mit den gewohnt leichten Themen wieder in konspirativer Runde in der Panke Culture zusammen, umsonst und draußen, Minifestival Nr. 2!
17.30 Uhr EINLASS
18.00 Uhr: Juan S. Guse LESUNG & GESPRÄCH
In Juan S. Guses Roman "Miami Punk" (S. Fischer, 2019) hat sich das Meer vor Miami zurückgezogen und eine Wüste zurückgelassen. Die Miamianer flüchten sich in alternative Räume, labyrinthische Wohnblöcke, Computerspiele, Gewaltphantasien. Und alles bröckelt, wuchert, zerfasert, zerbricht...
19.00 Uhr: Christin Nichols LESUNG
"Today I choose violence" singt Christin Nichols in einem ihrer Songs. Für uns wählt sie heute aber keine Musik, sondern liest und performt eigene Texte sowie das Beste aus dem deutschsprachigen Literaturkanon!
20.00 Uhr: Mareice Kaiser & Helene Bukowski LESUNG & GESPRÄCH
Mareice Kaiser fragt sich in "Das Unwohlsein der modernen Mutter" (Rowohlt, 2021) was verschwinden muss, um ein gleichberechtigtes, modernes Elternsein zu ermöglichen. Helene Bukowski fragt sich das womöglich auch, denn sie erzählt in "Milchzähne" (Blumenbar, 2019) von Skalde und ihrer Mutter Edith, die sich an einem apokalyptischen Ort mit großer Gefahr konfrontiert sehen. Mit beiden wollen wir über „das letzte Tabu Mutterschaft“ und andere Herausforderungen sprechen.
Um Anmeldung unter kollektiv.umwege@gmail.com wird gebeten.
Fürs leibliche Wohl und Tiefenentspannung sorgen Panke Cultures legendäre Hanf-Paninis sowie alle Kaltgetränke, die man sich wünschen kann. Bei ganz viel Regen gehen wir rein.
3G-Nachweis nicht vergessen!
Diese Veranstaltung wird gefördert vom Fonds Soziokultur. Vielen Dank hierfür!
Wann? Freitag, 26.02 um 20 Uhr
Wo? In diesem Internet (bei Facebook und Youtube)
Tickets? Wie immer umsonst und diesmal sogar unbegrenzt
Besonders cool ist, dass wir so die gelesenen Texte und die Diskussion mit unseren fantastischen Gästinnen weit über den Wedding hinaus verfügbar machen können: wir werden mit Esther Becker und Mareice Kaiser über das Verschwinden des (weiblichen) Körpers sprechen und ihr könnt euch von überall über unseren Livestream dazu schalten. Ist das was?
Aber Verschwinden, wirklich? Ist es nicht eher so, dass der weibliche Körper unter ständiger Beobachtung steht?
In Esther Beckers Debütroman "Wie die Gorillas" (Verbrecher Verlag) wird der eigene Körper von der pubertierenden Protagonistin solange bearbeitet, bis er alle Vorgaben erfüllt und dem Blick von außen standhält, sie ihn selbst aber kaum wiedererkennt. Mit klarer Sprache und in starken szenischen Bildern erzählt Becker, die auch Dramatikerin und Performerin ist, von der Verlorenheit vieler junger Frauen in einer angeblich so freien Gesellschaft, in der ihnen immer noch antrainiert wird, alles an sich zum Verschwinden zu bringen, „was sich nicht gehört“.
Die Journalistin und Autorin Mareice Kaiser beschreibt in ihrem Text "Das Unwohlsein der modernen Mutter" in der Anthologie "Kinderkriegen. Reproduktion Reloaded"(hrsg. v. Barbara Peveling und Nikola Richter, Edition Nautilus) ausgehend von ihrem eigenen Alltag, die unerfüllbaren Erwartungen, die an eine ebensolche moderne Mutter gestellt werden. Wir wollen darüber sprechen, was sich an den, wie Kaiser schreibt, immer noch von „Männern für Männer“ gemachten Strukturen ändern und was verschwinden muss, um ein gleichberechtigtes, modernes Elternsein zu ermöglichen.
Die Veranstaltung wird gefördert von der Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Europa (Projektförderung Literatur).
Vielen Dank hierfür!
Ein tolles Mini-Festival, eine indoor Veranstaltung (kaum vorstellbar, aber wahr) und ein neues Kollektivmitglied.
Und es geht weiter: Am 26.2. planen wir eine Online-Veranstaltung.
Stay tuned and stay healthy.
Wir blicken zurück auf 9 Veranstaltungen, 2 Festivals, 24 fantastische Gäste, 7 Kollektivmitglieder und diverseste Emotionen von unfassbar aufgeregt über total begeistert und gleichzeitig gestresst bis zu ein bisschen stolz. Danke euch allen!
Und nach der Lesung ist ja bekanntlich vor der Lesung. Unsere nächste Veranstaltung findet am 23. September, wieder im Mastul, statt.
Mit Isabel Fargo Cole und Tijan Sila geht es dieses Mal um verschwindende Gesellschaften.
In Isabel Fargo Coles Roman „Das Gift der Biene" wandelt Christina Mitte der 90er durch Ostberlin. Die DDR: Verschwunden; Die Mauer: Verschwunden. Doch die dadurch entstandenen Lücken üben einen ungeahnten Reiz auf die Erzählerin aus, sie zieht in ein besetztes Haus, auf der Suche nach einer neuen Utopie.
Für Tijan Silas Protagonisten aus seinem Roman „Tierchen unlimited“ sehen die 90er Jahre anders aus. Sarajevo steht unter Beschuss, in Bosnien herrscht Bürgerkrieg und das Leben
des Erzählers schwankt zwischen tödlicher Langeweile und tödlicher Angst. Die Familie beschließt, nach Deutschland zu fliehen, die im Verschwinden begriffene Heimat hinter sich zu lassen. Nur warten im beschaulichen Rheinland-Pfalz leider schon die Neonazis…
Was passiert, wenn ein Staat verschwindet? Wann bleibt keine andere Möglichkeit mehr, als selbst aus einem Land zu verschwinden? Und wie kann man es vielleicht verhindern, dabei
verloren zu gehen? Diese und andere Fragen wollen wir mit Tijan Sila und Isabel Fargo Cole ergründen.
Kommt vorbei und hört, trinkt, diskutiert mit uns. Gegen das Verschwinden, Vergessen, Verlieren!
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Bitte beachtet: Aufgrund von “ihr wisst schon" bieten wir aktuell nur begrenzte Plätze. Für Voranmeldungen klickt den "Tickets" Button hier auf facebook.
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Eintritt wie immer frei.
Die Veranstaltung wird gefördert durch die Projektförderung Literatur der Berliner Senatsverwaltung für Kultur & Europa.
Sommer 2020, eine Hitzewelle rollt über das Land. Ausgebuchte Strandbäder, ausverkaufte Flutschfinger und der literarische Wedding liegt seit Monaten so gut wie brach.
Bis jetzt, denn: Wir sind wieder da!
Mit leichter Verspätung geht nochnichtmehrdazwischen in die dritte Runde. Und gleich über zum Verschwinden.
Zur Feier unserer Rückkehr veranstalten wir ein Festival. Naja, Mini-Festival. Im Garten der panke.culture.
Und mit wem ließe sich besser ins literarische Verschwinden starten als mit Ulrike Almut Sandig. Die Dichterin, Autorin und Klangkünstlerin hat in ihrem „Buch gegen das Verschwinden“ Erzählungen über verlorene Beziehungen, schwindende Bewusstseine und Schneestürme in den Schweizer Bergen versammelt.
Kein Festival ohne Musik! Erst recht, wenn sie so schön ist wie die von Rasha Nahas. Die Sängerin und Komponistin erzählt poetische, intime Geschichten, mit Stimme und Gitarre.
Die Kultur ist zwar in den letzten Monaten fast vollständig aus Theatern, Kinos und von den Lesebühnen verschwunden, die Natur aber ist schon seit Jahrzehnten bedroht. Der menschengemachte Klimawandel hat so enorme Ausmaße angenommen, dass sich nur noch von einer Klimakrise sprechen lässt. Immer mehr Menschen erkennen dies, unter anderem wegen Aktivistinnen wie Luisa Neubauer. Sie hat ein Buch mit dem Titel „Vom Ende der Klimakrise“ geschrieben und stellt die große Frage: Wie können wir die Welt noch retten?
Auch Roman Ehrlich schreibt über die Klimakrise und darüber, wie die Welt bald aussehen könnte. Sein neuer, in Kürze erscheinender Roman „Malé“ spielt in naher Zukunft auf den Malediven. Der Meeresspiegel ist gestiegen und hat die Inselgruppe beinahe unbewohnbar und doch zu einer traurigen Utopie für Aussteiger*innen, Künstler*innen und verlorene Seelen gemacht.
Wir wollen mit den beiden Autor*innen darüber sprechen, wie man über die Klimakrise und die verschwindende Natur schreiben kann. Denn eins steht fest: So wie es ist, kann es nicht weitergehen!
18 Uhr: Ulrike Almut Sandig
19 Uhr: Rasha Nahas
20 Uhr: Luisa Neubauer & Roman Ehrlich
P.S. Wir sind wieder da, COVID-19 leider auch immer noch. Einlass deswegen nur nach Voranmeldung und Bestätigung unter kollektiv.umwege@gmail.com.
Eintritt wie immer frei! Getränke wie immer kalt!
Die Veranstaltung wird gefördert von der Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Europa (Projektförderung Literatur). Vielen Dank hierfür!
Wir sind noch nicht verschwunden. Das Verschwinden wird aber eine Rolle spielen. Es wird unser diesjähriges Thema sein. In unseren Veranstaltungen werden wir uns ganz unterschiedlichen Aspekten des (literarischen) Verschwindens widmen.
Den Auftakt wollten wir gemeinsam mit Tijan Sila und Isabel Fargo Cole am 1. April machen. Das geht nun aufgrund der Corona-Epidemie nicht. Aber: aufgeschoben ist nicht aufgehoben.
Wir verschieben die Lesung mit Isabel Fargo Cole und Tijan Sila in den September.
Was passiert, wenn ein Staat verschwindet? Wann bleibt keine andere Möglichkeit mehr, als selbst aus einem Land zu verschwinden? Und wie kann man es vielleicht verhindern, dabei
verloren zu gehen?
Diese und andere Fragen wollen wir am 23. September mit Tijan Sila und Isabel Fargo Cole ergründen.
Kommt gesund und sicher durch die nächste Zeit! Bis bald!
Die Wüste ist ein Ort der völligen Einsamkeit, der Aufhebung sozialer Ordnungen und Konventionen, das Gegenteil von Zivilisation.
In Sebastian Guhrs Sci-Fi-Roman „Die Verbesserung unserer Träume“ besiedeln Menschen einen von Wüste und Hitze geprägten Planeten, der als Symbol für eine bessere Gesellschaft steht.
Svenja Leibers „Staub“ erzählt von einem Kind, das in der Wüste Saudi-Arabiens verschwindet. Mit beiden wollen wir über Verwüstungen sprechen. Im Kleinen und im Großen.
Eintritt wie immer frei!
Die Veranstaltung wird gefördert durch den Bezirkskulturfonds Mitte des Bezirksamtes Mitte von Berlin.
Inseln sind Sehnsuchtsorte, sie können Schutz bieten und beheimaten zugleich die Sonderlinge und Ausgestoßenen, Exilant*innen und Schiffbrüchige.
Sie gelten als Orte der Einsamkeit, der Abgeschiedenheit, auf die Wünsche und Ängste projiziert werden – Paradies oder Verdammnis?
Inga Meincke ist Übersetzerin aus dem Dänischen und dem Faröischen. Sie hat unter anderem den Roman „Tanz auf den Klippen“ von Sólrún Michelsen aus dem Faröischen ins Deutsche übersetzt.
Dieser erzählt von zwei Mädchen, die sich auf einer abgelegenen Insel in einer archaisch anmutenden Gesellschaft sehr unterschiedlich entwickeln.
Was für eine Rolle spielt der Ort der Insel dabei? Und fühlt man sich als Übersetzerin aus einer vergleichsweise „kleinen“ Sprache eigentlich auch manchmal wie auf seiner eigenen, einsamen Insel?
Auch Lennardt Loß‘ Debütroman „Und andere Formen menschlichen Versagens“ spielt auf einer einsamen Insel. Nach einem Flugzeugabsturz rettet sich die Protagonistin Marina Palm auf ein verlassenes Eiland
Allerhand skurrile Gestalten, vom ehemaligen RAF-Terroristen bis zum Nachwuchsboxer, kreuzen ihren Weg.
Kommt auf unsere Insel im stürmischen Wedding, kommt ins Mastul und hört Abenteuergeschichten, gegen die Robinson Crusoe einpacken kann.
Danach, wie gehabt, Kaltgetränke und Tresengespräche. Eintritt wie immer frei!
Die Veranstaltung wird gefördert durch den Bezirkskulturfonds Mitte des Bezirksamtes Mitte von Berlin.
Über 25 Unabhängige Lesereihen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz kommen erstmals zusammen und zeigen an vier Tagen die Vielfalt der zeitgenössischen Literatur.
Sie präsentieren neue Formate und Stimmen – tanzbar, streitbar, sexy. Mehr als 100 Autor*innen treten auf, von lokalen Schriftsteller*innen bis hin zu internationalen Gästen.
Wir werden auch mit von der Partie sein, zusammen mit unseren Gästen Angela Lehner und Isabelle Lehn. Beide lassen in ihren Romanen schwer fassbare und verdammt unzuverlässige Erzählerinnen sprechen.
Von Geisteskrankheiten, Familienzugehörigkeit, Zukunftsplänen und Freiheit. Von Lamas und Mofas und davon, dass es meistens eher nicht so läuft, wie geplant. Darüber und über vieles mehr werden wir wiederum mit den beiden Autorinnen sprechen:
Am Samstag, den 14. September, um 18 Uhr in der Galerie des Z-Baus.
Mehr Infos zu ULF sowie das komplette Programm findet ihr hier.
Also auf nach Nürnberg, wir freuen uns auf euch!
Seit der Gründung 2017 ist die Lesereihe Nochnichtmehrdazwischen im Berliner Wedding beheimatet. Es ist an der Zeit, sich diesen Ort und seine Literat*innen einmal genauer anzuschauen. Wir sprechen mit zwei Literatinnen, die diesen Stadtteil kennen.
Nadire Y. Biskin, auch bekannt als „die Hannah Arendt des Weddings“, lebt und arbeitet hier. Zuletzt wanderte sie durch die Straßen und beschrieb in dem Text „Borderline“, was sie sah.
Anneke Lubkowitz spaziert ebenfalls gerne und schreibt darüber. Ihr Essay „Falling through the map“ erschien bei SuKulTur und beschreibt eine Tour durch Gesundbrunnen und Wedding, für den Sammelband „Flexen. Flâneusen* schreiben Städte“, in dem auch Nadires Text „Borderline“ erschien, begab sie sich wieder auf die Reise durch den Stadtteil und auf verzweifelte Suche nach Frauennamen auf Straßenschildern.
Wir wollen mit den beiden Autorinnen darüber sprechen, wie es sich in, über und mit dem Wedding lebt und schreibt. Außerdem reden wir über das Laufen, Spazieren und Flanieren, das „Flexen“, in der Stadt.
Passend hierzu gehen auch wir diesmal auf die Straße (also fast, immerhin nach draußen, aber eher so Hinterhof). Gelesen und diskutiert wird diesmal in der Panke culture.
Im Anschluss gibt’s Musik und Getränke und große Sommersause! Und Semesterferien sind auch!
Die Veranstaltung wird gefördert durch den Aktionsfonds des Quartiersmanagement Pankstraße. Eintritt frei!
Allmachtsphantasie und Extremtourismus, Isolation und Idylle – am Berg findet alles statt, große Gedanken, kleine Schicksale.
Marie Gamillscheg erzählt in ihrem Debütroman „Alles was glänzt“ von einem eigentümlichen Dorf, in dem der Berg zur immer größeren Bedrohung wird.
Ralph Tharayils Debüt „Heimlich“ ist noch nicht erschienen, er wird aber exklusiv erste Auszüge daraus lesen. Safran auf der Alm – Wie passt das zusammen?
Die Veranstaltung wird gefördert vom Bezirkskulturfonds Mitte. Eintritt frei!
Wir freuen uns auf euch!
Zwei Frauen schließen vorsichtig Freundschaft im Friseursalon des Hauptbahnhofs. Beim nächtlichen Kotrollgang durch ein verlassenes Ausländerwohnheim erinnert sich ein Sicherheitsmann an eine flüchtige Liebe. Zwei Fremde sprechen in der Flughafenbar über Vergangenheit und Pferderennen. Clemens Meyers Protagonistinnen begegnen sich an der Peripherie, am Rand der Stadt. Sie kommen von überall her und suchen die urbanen Räume, um sich zu begegnen und wieder zu verlieren. Die Stadt und ihre Grenzen, ihre Ausläufer und Zwischenzonen sind Handlungsort und Metapher für das Innenleben seiner Protagonistinnen zugleich. Zwischen Einsamkeit und bedrückender Nähe, zwischen Ruhe und Chaos, zwischen Glanz und Elend. Immer dazwischen. Auch Houssam Hamades Erzähler*innen sind Stadtmenschen. 18 Stimmen sprechen über Momente, in denen sie Gewalt angewendet haben und über die Grenzerfahrung, zuzuschlagen.In fesselnden Monologen berichten sie von Übergriffen an U-Bahnhöfen, Mobattacken am Kottbusser Tor, Prügeleien in Parks und Notwehr bei WG-Parties. Die sehr unterschiedlichen Geschichten beleuchten sowohl die Faszination, die Macht und Gewalt ausüben, als auch die Angst und Ohn-
macht, die auf Opfer und Täterseite entstehen. Wie lässt sich über Gewalt sprechen und schreiben, ohne diese zu verherrlichen oder zu tabuisieren?
Houssam Hamade liest aus „Sich Prügeln.
18 Geschichten aus dem Leben“ und Clemens Meyer aus „Die stillen Trabanten“. Wir sprechen über Stadt und Gewalt und darüber, ob und wie diese Dinge zusammenhängen.
Mietwohnung oder integratives Hausprojekt, Hochhaus oder Bungalow. Anke Stelling und Helene Hegemann schreiben über Mädchen und Frauen, die auf PVC und fleckigen Teppichböden statt auf abgeschliffenen Holzdielen groß werden.
Helene Hegemanns Charlie wohnt mit ihrer alkoholkranken Mutter im Plattenbau. Die Welt um sie herum zerfällt. Alles stirbt. Vom Balkon blickt sie auf den Bungalow eines exaltierten Künstlerpaares und verliebt sich.
In die schnörkellose Schönheit der Architektur, die glitzernde Welt, in ein anderes Leben.
Verzweifelt versucht sie, über Gartenmauern zu klettern und die Grenze zwischen diesen Welten zu verwischen.
Anke Stellings Resi wohnt mit ihrer Familie zur Untermiete in einer Berliner Altbauwohnung. Diese wurde frei als die vorherigen Bewohner*innen und Freunde ins Hausprojekt zogen.
Sie ist Schriftstellerin und schreibt über ihr Leben, inklusive dieser Freunde. Die finden das nicht so toll: Es wird gekündigt. Erst die Freundschaft, dann die Wohnung.
Und Resi fragt sich, ob sie das nicht alles hätte wissen müssen.
Wir sprechen über Lebensräume, Architektur und soziale Klassen. Kann man seine Herkunft hinter sich lassen? Was macht der Boden, auf dem man Laufen lernt, mit einem? Und wieso wird über Klassen- und finanzielle Unterschiede nicht mehr gesprochen?
Und wie kann man, wie muss man darüber schreiben?
Helene Hegemann liest aus ihrem neuen Roman „Bungalow“ und Anke Stelling aus „Schäfchen im Trockenen“. Wir freuen uns!